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Cafe A Brasileira und Boca da Inferno in Cascais

 Heute morgen geht es für mich erst einmal zum Campo Grande, wo ich mich über die Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte der Busse nach Mafra und Bombarral erkundige. In der Metrostation sehe ich wieder tolle Kachel-Kunstwerke, die ich einfach fotografieren muss     .

Vom Campo Grande fahre ich mit der Metro in die Stadtmitte, um im Cafe A Brasileiro einen bic, oder auch Espresso, zu trinken, wie ich es vor 35 Jahren beim ersten Lissabon-Besuch tat.

Das Café A Brasileira ist ein Cafe in Lissabon aus der Spätzeit der Belle Epoque       .  

Der Apotheker Adriano Soares war bereits als junger Mann nach Brasilien ausgewandert, wo er Ende des 19. Jahrhunderts als Händler und Kaffeeproduzent zu Reichtum gekommen war. 1903 kehrte er nach Porto zurück und schuf Verkaufspunkte für seinen brasilianischen Kaffee , die er Casa Brasileira oder A Brasileira nannte.

Seine erste Verkaufsstelle eröffnete Soares 1903 in Porto, 1905 folgte Lissabon, weitere Niederlassungen eröffnete er in Coimbra, Braga, Aveiro und im spanischen Sevilla.

Um den Verkauf des noch relativ wenig verbreiteten Kaffees zu beflügeln, gab er neben einer Kundenzeitschrift vor allem eine Tasse frisch gebrühten Espressos    gratis an Käufer aus. Mit zunehmender Beliebtheit seines, heute als Bica überall im Land verbreiteten Kaffees, baute er seine Brasileira-Verkaufsstellen zu Kaffeehäusern unter dem einheitlichen Namen Café A Brasileira aus, so auch 1908 seine Chiado-Verkaufsstelle, das heute bekannte Café A Brasileira in der Rua Garrett.

Das Café im Chiado wurde zunehmend Anlaufpunkt der Intellektuellen, die in den umliegenden Verlagen, Redaktionen und Buchhandlungen arbeiteten und verkehrten. Zu den Stammgästen gehörte auch Fernando Pessoa, an den eine Bronzestatue     vor dem Café erinnert, die zu seinem 100. Geburtstag 1988 eingeweiht.

Seit 1997 steht das Café A Brasileira, wie der gesamte Abschnitt der Rua Garrett Nummer 102 bis 122     , unter Denkmalschutz.

Nach der Kaffeepause geht es zum Kaufhaus Pollux, wo ich kleine Kacheln für unseren Hausnamen erstehe und eine Kleinigkeit zu Mittag esse mit dem herrlichen Blick auf den Tejo     und den Elevador de Santa Justa   .

Am Abend fahre ich mit dem Zug entlang der Küste bei herrlichem Wetter nach Cascais. Dort treffe ich mit meinem Mann in def Eisdiele Santini und nach einem Kaffee und einem Eis geht es mit dem Bus durch den halben Ort zum boca da inferno        , wo wir der Kraft des Meeres zuschauen.

Zum Abendessen bleiben wir in Cascais und lassen uns im Páteo do Petisco Torre die Tepiscos schmecken.

Mit dem Bus zum Zug und anschließend noch mit der Metro, um in der Hotelbar noch ein Bierchen zu trinken.